Diese Schwangerschaft hält für uns einen ganz besonderen Zauber. Nach meiner Fehlgeburt im Mai ging es mir sehr schlecht und auch heute noch weine ich manchmal, weil ich unser zweites Kind so sehr vermisse. Trotzdem haben wir uns riesig über die jetzige Schwangerschaft gefreut, denn obgleich wir sehr erschüttert über den großen Verlust waren, haben wir uns doch sehr ein weiteres Kind, ein Geschwisterchen für Samuel, gewünscht.

Die ersten Wochen meiner Schwangerschaft, noch vor dem positiven Test, hatten wir bereits immer wieder eine kleine Vorahnung, dass ich wieder schwanger sein könnte. Ich war launisch, zickig und hatte plötzlich sonderbare Essenswünsche so mitten in Thailand. So aßen wir beispielsweise in einer Woche sehr häufig einem deutschen Restaurant und ich stillte meinen Heißhunger auf Schnitzel mit Kartoffeln in jeglichen Formen. Sonst verliefen die ersten vier Wochen aber ohne Beschwerden. Schließlich testen wir auf Koh Phangan positiv – und freuten uns riesig! Die ganze Geschichte könnt ihr hier lesen.

In Woche fünf, bei der ich im Übrigen das erste Mal beim Frauenarzt war und mir die Schwangerschaft bestätigen ließ, machte sich deutlich die Übelkeit bemerkbar. Zu meinem Leidwesen allerdings nicht nur morgens, sondern fast durchgängig den gesamten Tag über. Während ich in den vorangegangenen Schwangerschaften die Übelkeit durch regelmäßige Nahrungsaufnahme in den Griff bekam, half hier alle Mühe nichts. Ganz im Gegenteil, nach einer Mahlzeit ging es mir meist schlechter als vorher. Das hat mich sehr viel Kraft und auch ein paar Kilos gekostet, denn Samuel wurde und wird weiterhin viel gestillt. Die Übelkeit hielt auch nach Woche fünf weiterhin an und wurde schlimmer – ich glaube ich sehnte mir in der Frühschwangerschaft nichts sehnlicher herbei als einen Tag  lang ohne das Gefühl der Flauheit im Magen verbringen zu können.

Beim ersten Ultraschall konnte man zwar noch nicht viel erkennen, aber die Ärztin war zufrieden mit Größe und Ort der Fruchthöhle, so dass ich einigermaßen beruhigt nach Hause ging. Der Termin in Woche acht verschaffte mir dann endlich ein bisschen Erleichterung bei meiner Sorge, dass wieder etwas nicht stimmen könnte, da wir dort endlich den Herzschlag des Babys hören konnten. Trotzdem konnte ich mich nicht völlig entspannt zurücklehnen und die Frühschwangerschaft genießen, da ich immer wieder an meine Fehlgeburt denken musste. (Meine Gedanken zur Schwangerschaft nach der Fehlgeburt habe ich hier bereits mit euch geteilt.)

Abgesehen von der Übelkeit und der Sorge um das Baby ging es mir aber sehr gut. Ich hatte kein Ziehen im Unterleib und keine sonstigen Beschwerden. Mein Hautbild blieb ebenfalls rein und ich hätte Bäume ausreißen können, wenn ich nicht oft so müde gewesen wäre. Die Müdigkeit hat mich total genervt, denn rein körperlich fehlte mir nichts und trotzdem hatte ich ständig das Bedürfnis schlafen zu wollen. Bei Samuel in der Schwangerschaft ging ich diesem Bedürfnis auch nach – nur jetzt mit kleinem Wirbelwind zu Hause geht das natürlich nicht. Ich habe also brav durchgehalten und mich einfach mittags bei einem seiner Schläfchen mit hingelegt. Allerdings wurde mir da so langsam bewusst, dass die Schwangerschaft noch richtig anstrengend werden wird, wenn Samuel dann irgendwann läuft und nur noch Chaos verbreitet. Halleluja! Das wird noch eine Freude! Ich berichte weiter…

Alles Liebe,
eure Jasmin