Wenn die Kinder da sind, streichen viele Eltern Fernreisen von ihrer Liste. Das Reisen ist mit Kindern teurer. Klimawechsel und andere Zeitzonen, mögliche Krankheiten und die Hygienestandards in anderen Ländern beängstigen viele. Und auch der lange Flug schreckt viele ab, lässt Eltern egoistisch wirken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder auch diesen Teil unseres Lebens sehr bereichern können. Unser Mini hatte keinerlei Probleme mit der Zeitumstellung, dem langen Flug oder dem tropischen Klima in Thailand. Natürlich ist alles ein bisschen anstrengender, die Kids fordern Entertainment. Aber das tun sie auch zu Hause. Asien ist ein immer beliebteres Ziel unter den Fernreisezielen bei Familien. Die Kultur ist spannend, die Menschen dort lieben Kinder und natürlich ist die Natur atemberaubend. Und es gibt so viele verschiedene Länder, die alle nur einen Katzensprung von einander entfernt liegen. Indonesien, Philippinen, Thailand, Singapur, Vietnam, Malaysia – alle wunderschön, alle einzigartig für sich.

Nach Malaysia zu reisen erfordert eine Prise Mut, eine Prise Abenteuerlust und eine Portion Vertrauen. Leserin Caroline hat es zusammen mit ihrer Familie gewagt, zu viert sind sie nach Malaysia gereist und haben das Land erkundet. Dabei haben sie nicht nur exotische Tiere in freier Wildbahn beobachtet, sondern auch in einem Pool im 37. Stock gebadet – mit Blick auf die Petronas Towers. Mega cool! Den ganzen Bericht könnt ihr jetzt hier lesen. Aber Vorsicht! Könnte Fernweh wecken.

Wir haben mit unseren beiden Kindern (fast 3 und fast 5 Jahre) das erste mal eine Fernreise gemacht. Die Entscheidung fiel auf Malaysia. Warum Malaysia? Wir hatten überlegt dort einen Haustausch in den malayischen Ferien zu machen. Das haben wir nicht getan, da eine Bekannte aus dem Reisebüro mich auf ein tolles Angebot von Qatar hinwies. Ganze 1338 € für uns vier nach Kuala Lumpur und zurück. Malaysia auch, weil die medizinische Versorgung super dort sein soll. Für unsere erste Fernreise war mir das wichtig, da meine zwei gerne mal etwas aus der Kita anschleppen. Die Idee war geboren und die Langstreckenflüge gebucht.

Eine gute Planung beginnt bereits zu Hause

Mit Qatar sind wir bereits als Paar nach Vietnam gereist. Wir haben uns für die Planung schließlich Reiseführer für Malaysia gekauft, die wir aber kaum gelesen haben, stattdessen war ich oft auf Blogs und bei TripAdvisor unterwegs. Für mich war auch klar, dass wir einen kurzen Abstecher nach Borneo machen, wenn wir schon in der Nähe sind. Nach einigen Überlegungen entstand so meine Übersicht/Planung für unsere Reiseroute.
Wir entschieden uns u.a. für Inlandsflüge und Fähre, da meine kleine immer mal Reisekrank ist. Die Flüge waren sehr günstig und wir durch die kurzen Flugzeiten auch schneller am Ziel. Nachdem die Inlandsflüge standen, suchte ich Unterkünfte, denn ich hatte keine Lust vor Ort was zu suchen, was sich für uns wirklich als richtige Entscheidung erwies. Die Fähre buchten wir so ziemlich zum Schluss.

Auf ins Abenteuer Malaysia mit Kindern

Los ging es in Berlin. Ich war mega aufgeregt, konnte Nächte lang nicht schlafen, bin meine Packlisten mehrfach durchgegangen. Wir packten für 6/7 Tage Klamotten und hatten glaub ich 43 kg in zwei Koffern. Windeln hatten wir für anfangs auch dabei.
Von Berlin ging es nach Doha, wo wir umsteigen mussten – in  nur 1 1/2 Stunden. Das war schon etwas stressig, da der Flughafen riesig ist und wir von einem zum anderen Ende mussten. Aber man hat uns dort angeboten zum Transit Bereich zu fahren. Alles klappte und wurde entspannter.
Angekommen in Kuala Lumpur wollten wir das vorinstallierte Uber (airbnb für Taxen) nutzen. Das funktionierte nicht. Nach langem hin und her und jaulenden Kindern beschlossen wir, ein Taxi zu nehmen und uns zu unserer Unterkunft kutschieren zu lassen. Ich habe die Unterkunft bei airbnb gebucht, sie war ein Glücksgriff. Zwei Zimmer mit Bad und Küchenzeile im 26. Stock, mit Pool auf dem Dach (37 Stock) und noch einem unten.

First Stop: Kuala Lumpur

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Wir mussten Self Check in machen (unten beim Pförtner einfach den Schlüssel holen). Vom Pool aus konnten wir die Petronas Tower und den TV Turm sehen. Wir entschieden uns deshalb gegen einen teuren Besuch von beiden.
In KL besuchten wir den Eco Park (kostenlos), Butterfly park, Batu Caves (kostenlos), einige bekannte Straßen und Tempel von außen.
Der Eco Park und die Batu Caves (wir sind alle Treppen rauf) waren toll. Enttäuschend fand ich den Butterfly Park. Wir nutzten in Kuala Lumpur das super ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz. Oft sind wir nur rum gelascht auf irgendwelchen Märkten oder in der Stadt. Wundervoll. Auch gab’s mal fusslahme Kinder.
Wir haben für jeden Ort/Umgebung eine Liste mit Aktivitäten gehabt. Abends entschieden wir oft erst was wir am nächsten Tag machen. Die Kinder durften jeder auch aussuchen.
Mit einem Mietwagen ging es nach Gandah zu den Elefanten und nach Melakka (eine wundervolle Stadt). In Kuala Lumpur ist es nicht so einfach zu fahren, außerhalb war es super. Es war zu jeder Zeit immer Stau. Jeden Tag gingen wir im Pool schwimmen. Die Kinder fanden das immer super.
Dann ging es nach ein paar Tagen Kuala Lumpur nach Kuching (Borneo) mit dem Flieger.

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Borneo – Bako Nationalpark und Dschungelfeeling

Wir haben uns für einen Trip nach Kuching (heißt auf deutsch Katze) entschieden, da unsere kleine Tochter Katzen liebt und ich in den Bako Nationalpark wollte.
Mit einem Uber fuhren wir zur Unterkunft, auch diese buchte ich über Airbnb. Hier gab es ebenfalls einen Self check-in, was sehr praktisch war. Die erste Unterkunft war schon toll…aber diese…wunderbar…Drei Zimmer und ein riesiges Wohn-Esszimmer und dann auch noch zwei Bäder, diesmal „nur“  in der 16. Etage. Die Aussicht auf den Fluss war super. Neben uns war eine Baustelle, was uns nicht störte. Abends fielen wir nach einem langen Tag tot ins Bett und wenn wir im Appartement waren, beobachteten die Kinder die Arbeiten auf der Baustelle. Auch in der Unterkunft in Kuching gab es einen Pool. Wir machten von Kuching aus einen Ausflug nach Bako. Hin ging es mit dem Uber und einem Boot. Wir übernachteten dort auch. Der Park war so toll.

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Um den Park zu erkunden, konnte man verschiedene Routen wählen. Am ersten Tag wählten wir „nur“ die Tour mit 800 Meter. Die Kleine musste die meiste Zeit getragen werden und es war aufgrund der Hitze ein sehr anstrengender Marsch. Wir waren fix und fertig, brauchten insgesamt über 2 Stunden, da es auf und ab ging…Über Baumwurzeln und Felsen, durch den Dschungel halt. Der Große ist wie ein Affe geklettert. Was ich schade fand, war, das es keine Möglichkeit gab, vor Ort einen Guide zu bekommen der uns vielleicht einiges zeigt, was man ja als Normalo nicht sieht. Es gab nur die Möglichkeit zu einer Nachtwanderung. Diese machten wir nicht, da wir total k.o. waren und die Kinder nicht wollten. Am zweiten Tag wollten wir 1.9 km laufen. Nach 1 km nur bergauf und noch wenigen ebenen Metern brachen wir ab. Das war auch gut, so gingen wir gemütlich zurück. Es war beide Tage bedeckt und kaum sonnig. Zum Glück. Es war trotzdem wirklich drückend warm im Park. Nachmittags sind wir mit Boot und Bus zurück nach Kuching gefahren. Wir sahen in Bako unter anderem Nasenaffen, Makaken, Wildschweine – das war schon ein besonderes Erlebnis, das wir so schnell nicht mehr vergessen.

Die nächsten Tage schauten wir uns das Katzenmuseum, Sarawak Museum und das Upside down Museum an und schlenderten durch die Stadt. Das dritte Museum war eine Touristenfalle. Es war sehr teuer und bestand nur aus einem Raum. Der Große wollte dort aber gerne hin und die Bewertungen waren durchwachsen, so machten wir den Ausflug dennoch. Die anderen beiden Museen waren kostenlos, beide wirklich zu empfehlen. Von Kuching aus machten wir noch einen Ausflug nach Semenggoh zu den Orang Utans. Diese Tiere…Fantastische Geschöpfe, die wir während der Fütterung sehen durfte. Ein absolut atemberaubendes Erlebnis, die Tiere nicht eingezäunt in freier Wildbahn zu sehen. Hin ging es mit Uber und zurück ging es wieder mit dem Bus.

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Von Kuching aus ging es dann per Flugzeug nach Penang. Unser erstes klassisches Hotel. Puhhh kleine Zimmer, aber sauber. Gut, wir sind den ganzen Tag ja unterwegs. Aber im Vergleich zu Airbnb vorher schon ein himmelweiter Unterschied. Dort hatten wir auch keinen Pool. Penang ist trotzdem so toll, diese Stadt hat mich verzaubert. Im Stadtkern spazieren gehen und einfach die Streetart genießen war unsere Beschäftigung. Auch in Penang nutzten wir Uber und fuhren zu den Penang Hills. Das war schon toll und lohnt sich. Der Kek Lok Si Tempel war auch großartig.

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Von Penang nach Langkawi und Kuala Lumpur

Von Penang ging es mit der Fähre nach Langkawi. Ok, es war eher ein Schnellboot. Gut, dass die Kleine und ich etwas gegen Übelkeit genommen hatten. Wir haben die Überfahrt von fast 3 Stunden somit geschlafen. Auf Langkawi ging es zu unser Unterkunft, einer kleinen liebevollen Anlage mit Appartements und Katzen und Hühnern. Die Kinder fanden die Tiere so toll. Auf Langkawi waren wir am Cenang Beach. Ansonsten waren wir im Oriental Village und auf der Sky Bridge (wir sind mit der Gondel hoch, nichts für Leute mit Höhenangst). Der Eintritt der Gondel beinhaltete noch andere Eintritte wie ein tolles 3 D Museeum und zwei 3 D Filme. Es war teuer, aber hat sich gelohnt. Die 7 Wells Waterfalls (Telah Tujah Waterfall) haben wir noch besucht. Wunderschön, da hätte ich den ganzen Tag bleiben können.

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Den Krokodil Park haben wir auch besucht. Dort hatten wir die Ehre Krokodile beim Schlüpfen zu sehen. Es war so toll das mitzuerleben.
Nach den Ausflügen waren wir immer am Strand. Wir besuchten einen Nachtmarkt mit der Leitung von unser Unterkunft. Sie nahm uns und andere kostenlos mit. (Sonst hatten wir dort immer einen Mietwagen.) Es gab auf dem Nachtmarkt so viele verschiedene Speisen, ein Paradies.
Nach Langkawi ging es für nicht ganz zwei Tage nach Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malysias, wo wir die Zeit nur mit Bummeln und dem kostenlosen Hop on Hop off Bus verbrachten. Das letzte Apartment war über Airbnb gebucht und hatte auch einen Pool. Es war ebenfalls wunderschön in der 16 Etage. Die Menschen in Kuala Lumpur leben gerne weiter oben.

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Eine tolle Reise geht zu Ende.

Von Kuala Lumpur aus flogen wir wieder nach Hause ins schöne Deutschland. Tja, was soll ich zu der Reise noch sagen? Wir brauchten bis auf Bako und Langkawi kein Moskitonetz. Wir waren während dem Ramadan dort und hatten nur wenige Einschränkungen dadurch. (Wenige Restaurants hatten mittags nicht auf). Das Essen war überall super, die Kinder probierten hin und wieder, aßen aber gerne bekannte Sachen wie Pommes oder Nudeln. Für uns war das ok. Morgens gab’s meistens Müsli mit Milch, die man überall bekam. Die Kinder wurden gerne mal angefasst, aber nicht bedrängt. Überhaupt würde ich sagen, dass die Menschen alle sehr hilfsbereit und offen waren. Manchmal hätte ich mir mehr Spielplätze gewünscht und sonst war Google Maps einfach super hilfreich. Was mich gestört hat war der Müll…und die dadurch angelockten Tiere, aber das ist in vielen Ländern leider ein Problem.

Fazit…. 4003,80 € ärmer und tollen Eindrücke und Souveniers…Aber Malaysia ist so ein wundervolles Land und meine Planung war für uns perfekt. Wenn ihr plant, nach Malaysia zu reisen, kann ich euch dazu nur ermutigen. Macht es! Ihr werdet ganz sicher viele tolle Erlebnisse im Gepäck haben, wenn ihr zurück kommt.
Ich möchte auch wieder eine Fernreise machen und wir überlegen bereits, was wir nächstes Jahr machen.

Mich hat Carolins Reisebericht aus Malaysia gepackt! Wir wollten ja bereits 2016 nach Malaysia reisen, haben es aber aufgrund unserer Reisegeschwindigkeit nur durch Thailand geschafft. In diesem Jahr sollte es nach Indonesien gehen, mal sehen, wohin es uns jetzt aufgrund der Erdbeben stattdessen verschlägt – aber ich bin mir sicher, dass wir auch ganz bald nach Borneo und in die restlichen Teile Malaysias reisen wollen. Das Abenteuer Asien kann man wirklich nicht oft genug wagen.
Würdet ihr eine solche Reise mit Übernachtung im Dschungel machen?

Alles Liebe,

Jasmin