In genau zwei Wochen um diese Zeit in etwa werden wir zu dritt im Flieger sitzen, der uns in eine andere Stadt, ein anderes Land, ja sogar auf einen anderen Kontinent bringen wird. Nach Bangkok. Das alles klingt aufregend und toll und wir freuen uns auf unser großes Abenteuer.
Nicht bei allen kam dieser Plan jedoch so gut an. Gerade unserer Familie ist dieses Vorhaben an einigen Stellen sehr sauer aufgestoßen. Asien. Thailand. Wow. Ob wir uns denn ausreichend informiert hätten und ob wir denn keine Sorge hätten, ernsthaft zu erkranken. Dann sei niemand da, der uns helfen könne. Und was, wenn uns und vor allem dem kleinen Samuel etwas passiert? Wir haben teilweise harte Kritik bekommen. Was ist denn mit dem langen Flug? Die Reisedauer ist doch nichts für ein Baby! Wollt ihr Samuel das wirklich zumuten? Dazu der heftige Klimawechsel! Könnt ihr nicht nach Spanien fliegen?! Müsst ihr unbedingt als Backpacker reisen? Könnt ihr nicht wenigstens alles fix von Deutschland aus buchen? All diese Fragen wurden uns immer wieder gestellt. Irgendwann habe ich aufgehört, zu zählen wie oft und innerlich auf Durchzug gestellt, während ich versicherte, dass bei der Planung und unserem Vorhaben Samuels Wohlbefinden immer an oberster Stelle stehen wird. Natürlich hat unser Kind oberste Priorität. Uns wurde vorgeworfen, dass eine solche Reise egoistisch sei und für das Kind keinerlei Positives mit sich bringt.
Warum wir finden, das eine Flugreise mit Baby, auch nach Thailand, doch eine gute Idee ist
Aber ich denke da anders. Samuel wird so viel und intensiv Zeit mit uns verbringen, wie noch nie in seinem Leben. Klar, er wird sich später an nichts von alldem erinnern können, kein inneres Bild von Traumstränden vor sich haben. Aber er wird ganz tief und eng mit uns verbunden sein! Er wird uns für zwei Monate ständig um sich haben und wir werden Zeit haben, mit ihm zu spielen, ihm zu geben, was er braucht und ihn noch mehr lieben lernen. Das ist doch, finde ich, alles andere als nichts. Das ist doch das Schönste auf der Welt: die Eltern um sich zu haben und bedingungslos viel Zeit miteinander zu verbringen.
Ich denke die Reise wird aufregend und spannend. Und ganz bestimmt anstrengend. Aber ich glaube, dass wir als Eltern immer einen maßgeblichen Einfluss auf das Wohlbefinden unserer Kinder haben. Die Erfahrung zeigt mir: egal in welcher Situation wir uns befinden, solange wir als Eltern entspannt sind, wird auch Samuel sich entspannen können und sich wohl fühlen. Wir wollen als Familie wachsen, die Welt sehen, trotz (oder gerade weil?) wir ein Kind haben. Wir möchten Samuel andere Länder zeigen und ihn in fremde Kulturen eintauchen lassen – gemeinsam. Mit uns.
Nein, eine Flugreise mit Baby ist absolut nicht egoistisch – solange man auf das Wohlbefinden des Kindes achtet. Macht was aus der Elternzeit! Zeigt eurem Kind die Welt.
(Das muss nicht heißen „fliegt nach Thailand!, aber wenn euer Nachwuchs groß genug ist, lasst ihn die schönen Seiten der Welt erleben und zeigt ihm, warum wir gerne auf diesem blauen Planeten wohnen. Denn anstelle einer Flugreise mit Baby kann man auch mit dem Auto, Zug, Fahrrad oder gar zu Fuß tolle Orte erreichen.)
Eure Jasmin
Ne, bei Babies im Flieger hört das Verständnis bei mir auf. Wieso sollten denn hunderte andere Menschen gezwungen sein, Ohrstöpsel zu tragen wegen eines Schreihalses und seinen egoistischen Eltern. Da ist es besser, die Eltern müssen Abstriche machen statt der gesamte Rest der Menschdn an Bord. Wer sich ein Kind anschafft, muss eben für 1-2 Jahre auch mit den Konsequenzen leben können und nicht de Allgemeinheit das Baby aufbürden.
Man merke immer: Für einen selbst ist das eigene Kind das süßeste, kostbarste und unbezahlbarste. Man merke aber auch, dass das für den Rest der Menschheit idR nicht der Fall ist.
Liebe Sarah, scheinbar hast du sehr schlechte Erfahrungen mit Babys gemacht. Kinder weinen ja nicht immer und ständig an Bord eines Flugzeuges. Die Konsequenz wäre, dass ich mit meinem Kind auch in kein Restaurant oder Café fahren darf, weil es weinen könnte – das ist meiner Meinung nach Quatsch. Kinder sind Kinder und haben genauso das Recht auf Urlaub, Essen in einer Schönen Umgebung wie alle anderen Menschen auch. Soll ich jetzt 3 Jahre lang komplett auf Urlaub verzichten, nur weil das Baby im Flugzeug weinen könnte?
LG Jasmin
Macht was Ihr für richtig haltet! Wir finden so etwas super. Klar, kann es immer Extremfälle geben, aber ob das Kind nun in Spanien, Thailand, USA oder sonst wo krank wird…. überall gibt es für den Notfall Ärzte und überall wachsen Kinder auf.
Unser Sohn übrigens ebenfalls Samu(el) hat da schon so mega viel mitgenommen – unglaublich! Er liebt das Reisen und deshalb werden wir noch ganz viel unternehmen so lange es geht!
Euch viel Spaß und eine super Zeit in Thailand 😉
Danke! Die Gesundheitsversorgung in Thailand haben wir als super empfunden und alles andere hat ebenfalls gut geklappt! 🙂
Naja, und dann sitzt man neben so einer Familie, wo das Kind 8 Stunden am Stück schreit im Flieger. Ich hatte mal so einen Fall, wichtigen Geschäftstermin in Singapur und hinter mit Familie mit Kleinstkind, was die Flugreise mehr als unangenehm empfand.
Aber Hauptsache ihr macht was für das Wohlbefinden des Babys…Rücksichtnahme anderer?
Fühlt sich das Baby wohl, wird auch der Flug entspannt. Rücksichtnahme (Verständnis) ist bei Klein(st)kindern immer angebracht, denn diese kleinen Wesen sind weder selbstständig noch robust. Natürlich ist es dann ziemlich blöd im Flieger, wenn das Baby schreit und du zu einem Termin musst. Aber es gibt ja Ohropax, Kopfhörer, andere freie Sitzplätze ggf., Business Class, Meditation uvm.
Selbstverständlich sind aber in so einem Fall auch die Eltern gefragt. Ein Kind, das 8 Stunden am Stück schreit, macht das sicher nicht zum ersten Mal und wenn man das weiß, kann man entsprechend vorher Beruhigungssaft o.Ä. kaufen, damit das Kind entspannt schläft im Flieger (damit ist kein Schlafmittel gemeint, aber es gibt auch für Säuglinge was gegen „Reiseübelkeit“ oder Flugangst usw.).
Gibt halt immer zwei Seiten, bzw. zwei Extremfälle. Unser Samuel hat auf dem Rückflug 10 Stunden geschlafen und zwei Stunden gespielt / gefrühstückt und war fröhlich. Wenn dann ein Kind 12 Stunden geschrien hätte, das hätte uns genauso irgendwann wahnsinnig gemacht, denn Geduld ist endlich, bei allem Verständnis.
Lieben Gruß