Wenn die kleine Familie wächst und sich mit der Schwangerschaft ein Baby dazugesellt, dann ist dies ein ganz besonderer und zauberhafter Moment. Für viele Paare ist die Frage nach dem Geschlecht des Babys besonders wichtig und sie wollen am liebsten sofort wissen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen. Blau oder rosa – das Klischee ist einfach fest in den Köpfen verankert und viele Eltern sind froh, wenn sich das Geheimnis endlich lüftet. Dann kann ohne Hemmungen geshoppt werden und der Name ausgewählt werden.

Dass wir es ganz anders machen und uns vom Geschlecht des Babys überraschen lassen wollen, habe ich ja bereits geschrieben (hier). Es ist für uns nun einfach so viel schöner, wenn alles eine einzige große Überraschung ist – wenngleich wir uns immer noch nicht auf die Namen geeinigt haben. Puh, diesmal lassen wir uns damit ganz schön lange Zeit. 
Tatjana hingegen hat alles nochmal ganz anders gemacht. Vor kurzem berichtete ich hier darüber, dass sie das Geschlecht ihres Babys nicht weiß – damals war sie bereits in der 35. Woche. Mittlerweile hat sich das aber geändert – nur, dass ihr das Geschlecht nicht vom Gynäkologen verkündet wurde, sondern von ihrer Schwester… bei der Babyparty. Verrückt, oder? Tatjana hat für euch aufgeschrieben, wie der Moment sich angefühlt hat, als sie erfuhr, wer sich da eigentlich in ihrem hübschen Babybauch versteckt.

Dieser Samstag (20.05.17) schien völlig gewöhnlich zu sein. Erst wurde aufgeräumt und gespielt, dann wollten wir nach dem Mittagsschlaf meine Schwiegereltern besuchen. Weil wir in der letzten Nacht kaum geschlafen hatten, Gorden sei dank, schlug Johann vor, etwas länger als sonst zu schlafen. Gesagt getan. Um 15 Uhr wurden wir dann tanzend von meiner Schwester geweckt.

Mein erster Gedanke war „Seit wann ist sie bitte so gut gelaunt und warum hat sie sich so aufgebrezelt?“ und dann sagte sie auch schon, dass ich genau 30 Minuten Zeit habe, mich fertig zu machen. Endlich war es soweit. In wenigen Stunden werde ich das Geschlecht unseres Babys erfahren. Nach 36 Schwangerschaftswochen war es nun aber auch wirklich an der Zeit. Auf der einen Seite wollte ich es irgendwie immer noch nicht wissen, um mir die Spannung zu bewahren und auf der anderen Seite musste ich dem Baby endlich einen Namen geben. Dies würde unsere Beziehung schließlich vertiefen. So wie man sich bei jeder ersten Begegnung auch begrüßt und vorstellt.

Die Babyparty war sehr gut organisiert. Meine engsten Freundinnen waren da, das Essen war vielfältig und es gab genug Programm. Allerdings saßen wir alle schon wie auf heißen Kohlen. Niemand, bis auf Alwina, wusste nämlich das Geschlecht meines Babys. Aber fast alle, wie auch ich selbst, bekannten sich zu #teamblau. Gewartet wurde nur noch auf Johann, der sich etwas verspätete. Als er dann aber antraf, stellten wir uns direkt in Postion auf. Alwina hielt einen verzierten Karton über uns und öffnete langsam den Inhalt. Sie selbst hatte Tränen in den Augen. Ich war wegen der vielen Zuschauer aber relativ passiv. Dann rieselte eine Menge blauer Kram über uns. Eine andere Farbe hätte mich sicherlich verwirrt. Um so größer war dann die Erleichterung bzw. Vergewisserung. Nicht falsch verstehen. Über ein Mädchen hätte ich mich nicht mehr oder weniger gefreut. Ich wäre mir allerdings unsicher gewesen, weil ich halt schon einen Sohn und nicht eine Tochter habe. Ein weiterer Junge wirkt so vertraut und Gorden wird nun einen Bruder, wie auch einen Freund für´s Leben haben. Auch Johann war sichtlich zufrieden und küsste mich.

Fazit. Das Warten hatte seinen Reiz. Nur so habe ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen können, inwiefern das Geschlecht für mich eine Rolle spielt. Klar soll es „Hauptsache gesund sein“ sagen wir, aber denken und fühlen wir das auch? Für mich waren die Gedanken und die Erfahrung jedenfalls sehr wichtig. Ich und mein Kleiner Mann wissen jetzt, dass wir uns aufeinander freuen, egal ob er ein Junge oder ein Mädchen ist.

Wir bekommen also einen Jungen! Jetzt weiß es jeder, aber vor allem wir. 

Könntet ihr euch vorstellen, dass jemand anders als euer Arzt das Geschlecht eures Babys kennt, ohne dass ihr es selbst wisst? Ich finde die Idee spannend, würde es aber nicht so handhaben wollen. Ich möchte selbst die erste Person, zusammen mit meinem Partner, sein, die erfährt ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommt.

Alles Liebe,
eure Jasmin