Auf Koh Lanta, dieser kleinen schnuckligen Insel in der Andamansee, haben wir so viele schöne Tage verbracht. Zunächst wollten wir nur vier Tage bleiben aber letztlich sind daraus elf geworden. Das ist viel Zeit, um eine so kleine Insel ganz genau zu erkunden. Und genau das hatten wir vor. Wir buchten also eine Fahrt mit dem Longtailboot durch die Mangroven, die im Nord-Osten der Insel einen dichten Wald bilden. Gegen 8:30 Uhr stand auch schon unser Fahrer bereit, der uns an die kleine Anlegestelle am Rand des Mangrovenwaldes brachte. Dort bekam Samuel eine Schwimmweste , nur für den Fall der Fälle, welche ihm natürlich viel zu groß war – die Thais bekommen wohl nicht so oft Besuch von so kleinen Reisenden. Wir freuten uns uns waren gespannt auf das Erlebnis, denn es sollte nicht nur unser erster Besuch der Mangroven, sondern auch unsere erste Longtailbootfahrt sein. Unser Kapitän Ronny war uns direkt auf Anhieb sympatisch und sprach gutes Englisch. Na das konnte ja nur ein schöner Vormittag werden.

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Mit dem Longtailbot durch die Mangroven

Wir stiegen also in das Boot und blickten uns um. Weit und breit war niemand außer Ronny zu sehen. Hm, wo mögen wohl die anderen sein, die die Tour gebucht hatten? Wir fragten nach und Ronny gab zur Antwort, dass wir heute die Einzigen wären. Yeah, Jackpot. Also quasi eine private Tour. Juhuuu! Wir suchten uns den schönsten Platz auf dem Boot aus und genossen den Fahrtwind. Ich weiß noch genau, dass an diesem Tag die Sonne ganz besonders brannte und war froh, dass wir uns morgens vor der Abfahrt alle dick eingecremt hatten und Samuel seine UV-Kleidung trug. Rechts und links von uns, vor uns und hinter uns – überall Mangroven, soweit das Auge reichte. Wir waren also da, mitten im Mangrovenwald. Niklas und ich warfen uns Blicke zu und kamen aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus während Samuel in unserer Babytrage sein zweites Schläfchen hielt. Das Knattern des Motors musste eine beruhigende Wirkung auf ihn haben.

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Ronny schipperte uns gezielt auf den schmalen Wasserstraßen durch den Wald, zeigte uns Vögel und ein abgefahrenes Fischerdorf mitten auf dem Wasser. Eigentlich war es mehr wie eine riesige Hütte und wir kamen uns vor, wie im Film Waterworld mit Kevin Costner. Die Hütte sah ziemlich abgespaced aus, war total verwinkelt und überall hingen bunte Fahnen – wirklich großartig.

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Makaken füttern mitten im Mangrovenwald

Nach ungefähr einer Stunde durch den Wald und unzähligen Abbiegungen (wie zur Hölle findet sich Ronny hier zurecht?!) bemerkten wir, wie das Boot sichtlich langsamer wurde und Ronny zeigte auf die Bäume, die vor uns lagen. „Monkey!“, sagte er. Niklas‘ und mein Blick kreuzten sich, wir grinsten und suchten die Bäume ab. Plötzlich rief Niklas mir zu: „Da! Da schwimmt einer!“ Und tatsächlich, da kam ein Makake direkt auf unser Boot zugeschwommen. Ich hielt den Atem an und mein Herz klopfte schneller. Der wird also nun wirklich zu uns aufs Boot kommen. Ich hatte kaum zu Ende gedacht, da war der kleine Affe bereits am Boot angekommen und kletterte Flink die Rehling hinauf, lief an uns vorbei auf Ronny zu und schnappte sich seine erste Ration Futter. Ich war aufgeregt, schließlich waren das wilde Tiere – unberechenbar und mit scharfen Zähnen. Keine Glasscheibe trennte sie von uns und kein Seil.

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Ich starrte nur zu Ronny, war total begeistert, dass die Affen sogar auf kleine Befehle lauschten und einen gewissen Abstand zu unserem Tourguide hielten. „Ich will auch füttern“, flüsterte ich Niklas zu und Ronny bot uns ebenfalls etwas Futter an, das wir an die Affen verteilen sollten. Samuel, der mittlerweile aufgewacht war, war die Situation nicht so ganz geheuer und er war sichtlich froh, nicht auf dem Boot zu sitzen, sondern weit oben auf Niklas‘ Arm zu sein, wo er die Makaken aus sicherer Entfernung beobachten konnte.

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Mittlerweile waren vier kleine Affen auf unserem Boot angelangt und tummelten sich um Ronny, einer vorwitziger als der andere. Plötzlich entstand ein kleines Gefecht zwischen einem größeren Makaken und einem jüngeren, aber Ronny griff ein und verscheuchte den Unruhestifter. Nun trauten wir uns endlich, die Makaken ebenfalls zu füttern. Einer stieg bereits auf meinen Schoß und von dort auf meine Schulter. Wir lockten ihn ein bisschen und so hüpfte er rüber auf Niklas‘ Schulter. Das machte richtig Spaß und wir waren den Affen so nah, wie noch nie. Ich konnte das Fell riechen und die kleinen Füßchen vorsichtig streicheln – immer darauf bedacht, dass der Affe jeder Zeit seine Laune ändern könnte.

Aber alles blieb ruhig und wir fütterten die Tiere vom Boot aus, bis das gesamte Futter leer war. Dann beobachteten wir noch ein bisschen und schließlich fuhren wir zurück zur Anlegestelle. Was ein Erlebnis!

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Wir hatten ein unvergessliches Erlebnis!

Alles Liebe,
Jasmin