Wir haben Fernweh. Und zwar gewaltig. Nachdem ich bei Instagram vor ein paar Wochen gefragt hatte, welche Urlaubsziele ihr uns empfehlen könnt, haben mich einige Nachrichten erreicht, wie wir uns denn überhaupt oder sogar ganze zehn bis zwölf Wochen Urlaub leisten können. Ich möchte diese Frage nicht unbeantwortet lassen, denn entgegen aller Meinungen ist eine solche Reise auch durchaus als Student(in) möglich – meine Freundin Miri bloggt als The Soulfood Traveller regelmäßig über ihre Reisen, sie ist quasi ständig unterwegs und das mitten im Studium.
Nun aber zurück zu uns, wir sind schließlich eine mittlerweile vierköpfige Familie und dann ist eine gemeinsame Reise noch mal eine ganz andere Hausnummer. Vielleicht könnt ihr euch noch an unsere Asienreise 2016 in den Semesterferien erinnern? Dort sind wir zu dritt für ca. zwei Monate nach Südostasien gereist und das hat finanziell recht gut geklappt, wir haben eben sehr viel früher angefangen zu sparen.

Nicht an Ferien gebunden

Unsere Kinder sind mit knapp sieben Monaten und zweieinhalb Jahren noch sehr klein und wir damit nicht zwangsläufig an die Schulferien gebunden. Theoretisch können wir zu jeder Zeit im Jahr verreisen – sofern unser Studium uns das erlaubt – und damit sind auch Urlaube potentiell günstiger. Ich vermute mal, dass Eltern mit schulpflichtigen Kindern gut und gern das doppelte für ihre Urlaube bezahlen.
Wir möchten die Tatsache nicht an Ferien gebunden zu sein noch so lange es geht ausnutzen und suchen uns daher Ziele und Daten an welchen möglichst keine Hochsaison im jeweiligen Land ist. Das macht die Angelegenheit deutlich günstiger und tut unserem Studentengeldbeutel daher sehr gut. Dafür haben wir beispielsweise bei unserer Thailandreise die Regensaison in Kauf genommen. Letztlich hatten wir aber Glück mit dem Wetter und es hat hauptsächlich während wir auf Koh Lanta waren viel geregnet. Sonst gab es meist nur kurze sehr heftige Schauer und den Rest des Tages konnten wir in der Sonne verbringen.

Finanzen überblicken…

Besonders wichtig ist es uns, unsere Einnahmen und Ausgaben immer gut im Blick zu haben. Das heißt, dass wir genau überlegen, was wir wirklich brauchen und was vielleicht auch aufgeschoben werden kann. Ich hätte beispielsweise schon gern letztes Jahr eine neue Kamera gehabt, aber wir haben diese große Ausgabe auf dieses Jahr verschoben – mal sehen, ob dafür Geld übrig bleibt.
Aber auch zu wissen, welche Einnahmen monatlich auf dem Konto landen, hilft ungemein bei der Urlaubsplanung. Bei uns sind das

BAFöG
Kindergeld (zwei Mal)
Elterngeld
Verdienste aus Niklas‘ Nebenjobs
Verdienste aus selbstständiger Arbeit als Blogger (das variiert stark).

Zumindest die ersten vier Posten in meiner Auflistung sind fix und damit sichere Einnahmen, mit denen wir monatlich rechnen können. Für unsere Urlaube rechnen wir zunächst ohne die Blog-Einnahmen, weil es hier einfach schwer ist, zu kalkulieren.

Abstriche machen

Wir machen ganz klar Abstriche in unserem Alltag. Ein Auto wollen wir uns momentan nicht leisten, weil es einfach unnötig ist in der Stadt eins zu haben. Wir wären mehr mit der Parkplatzsuche beschäftigt als mit dem eigentlichen Autofahren – auch wenn ich zugebe, dass es für eventuelle Wochenendtrips manchmal ganz nett wäre, eins zu haben.
Außerdem kaufen wir unsere Lebensmittel möglichst saisonal und günstig ein, sofern die Qualität stimmt. Es muss nicht immer der teuerste Joghurt aus dem Regal sein, wie wir finden. Auch andere Aktivitäten haben wir sehr stark zurückgeschraubt. Wir gehen seit wir Eltern sind sehr selten essen, nicht ins Kino und große Wochenendausflüge fallen aufgrund der Autothematik sowieso weg. Und eins noch: wir rauchen nicht. Bevor wir Eltern wurden, haben wir beide geraucht und damit jeden Monat Unmengen an Geld verpulvert. Das können wir nun sparen!

Elternzeit nehmen

Die meisten von euch werden wohl um die dreißig Tage Urlaub im Jahr zur Verfügung haben. Wie also schaffen wir es, so lange zu verreisen? Ganz einfach: wir nehmen Elternzeit. Das haben wir bei Samuel so gemacht und so haben wir es auch in diesem Jahr wieder vor. Damit bleiben uns sehr viel mehr freie Tage, die wir anderswo verbringen können.

Low Budget als Option

Wenn wir verreisen, dann gern Low Budget. In Thailand sah das beispielsweise so aus, dass wir uns vor Ort immer informiert haben, wo wir eine gute aber möglichst günstige Unterkunft finden und haben in Airbnb Wohnungen oder kleinen Appartements gewohnt. Unsere Reise wäre viel viel teurer gewesen, hätten wir uns stattdessen Resorts gesucht. Meistens haben wir zwischen fünf bis acht Euro pro Nacht bezahlt (für uns alle zusammen). Lediglich auf Koh Tao haben wir uns richtig was gegönnt und ein Appartement mit drei Zimmern und Meerblick gebucht, das hat uns 26,- Euro / Nacht gekostet und war damit die teuerste Unterkunft abgesehen vom Hotel in Bangkok.
Wir vergleichen also vorab gern über verschiedene Portale (Airbnb, Agoda, Booking und Co.) und suchen uns dann etwas, wo wir uns wohl fühlen, aber wir möglichst günstig bleiben. Auch besuchen wir nicht die allerteuersten Restaurants auf unseren Reisen, sondern suchen uns eher etwas in der mittleren Preisklasse. Dafür bleibt dann aber auch genügend Geld, um die Gegend zu erkunden und beispielsweise tauchen zu gehen,

Für viele mag das nicht die Art sein zu reisen – sie wollen im Urlaub keine Abstriche machen. Ich kann euch versichern, dass ich auch gerne einfach tun und lassen würde, wonach mir ist. Aber mit unserem knappen Studentenbudget wäre der Urlaub dann wohl recht kurz.

Flexibel sein

Wir vergleichen außerdem Flugpreise und buchen dann, wenn es möglichst am günstigsten ist. So können wir sehr viel Geld sparen. Für unsere Flüge nach Thailand  (und zurück) haben wir damals ca. 1000,- Euro für uns alle drei zusammen bezahlt (Samuel flog auf meinem Schoß), ziemlich günstig, oder? Manchmal hilft es schon, einen Tag später oder früher zu fliegen und die Preise sinken enorm. Außerdem sind wir stets flexibel, was Urlaubsland und -ort angeht, denn so finden wir meistens richtige Schnäppchen. Wir achten aber immer darauf, dass unsere Kinder genauso Spaß am Urlaub haben können, wie wir. Das heißt, dass das Urlaubsziel kinderfreundlich sein muss, sonst können wir uns als Eltern nicht wohl fühlen.

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Beitrag ein bisschen zeigen, wie simpel es im Grunde ist, auch als Studentenfamilie Urlaub zu machen.

Alles Liebe,
eure Jasmin