Bevor ihr euch auf die nachfolgende Liste stürzen könnt, werde ich vorab noch einige wenige Zeilen loswerden. Besonders betonen will ich gleich zu Beginn, dass die folgenden fünf Apps meinem komplett subjektivem Empfinden nach hier auftauchen. Ich kenne daher weder Entwickler noch Publisher, doch ich habe alle Apps zusammen mit Samuel einem Tipplastungstest unterzogen. Die fünf Apps sind weder nach Beliebtheit, noch nach Verwendungsdauer oder sonstwie geordnet. Dabei kann ich plattformseitig erstmal nur Android guten Gewissens bedienen, eine iOS Ergänzung folgt aber alsbald. Die meisten Apps findet ihr aber mühelos, da bin ich sicher, im Appstore von Apple.

Unbedingt anbringen will ich auch noch, dass ich es unabdingbar finde, als Vater und gemeinsam als Eltern einen geregelten und gezielten Umgang mit Smartphones und Tablets zu vermitteln und zu erreichen. Mein Sohn soll niemals mit einem digitalen Medium ruhiggestellt oder in den Hintergrund gedrängt werden, sondern ich (oder Jasmin) sitzen immer neben Samuel, wenn er ein Handy oder Tablet in den Fingern hat (zu 99%, 1% der Zeit ist aber die Tastensperre drin und Samuel war einfach schneller als ich, ihr kennt das bestimmt). Zum Einen kann man auf diese Weise wunderbar den Inhalt der Apps kontrollieren, zum Anderen soll die Zeit auch (oder gerade) bei digitalen Spielereien gemeinsam verbracht werden. Ein richtiges Zeitlimit setzen wir uns dabei nicht. Kurz; ja – auf die Sekunde genau; nein. Ein Spiel endet nunmal nicht nach Zeitplan. Man spielt ja auch nicht exakt 20 Minuten UNO, sondern auch mal 21, wenn man doch nochmal vier Karten ziehen muss.

Um euch hier nicht zu lange mit Text aufzuhalten, aber um dem Thema gerecht zu werden, fehlt nur noch eine kleine Randnotiz zu mir und die Liste beginnt bereits wenige Zeilen unterhalb dieser nun folgenden raschen Anekdote.

Ich bin auf dem Gebiet der digitalen Spiele kein Frischling. Klar, wir sind junge Eltern, die Schublade Smombie (Anm. Smartphone + Zombie, Jugendwort des Jahres 2015) steht bereits offen, wenn man uns sieht. Doch es gibt klare Regeln, die meisten sind nur für uns als Familie wichtig, und eine davon ist „kein Handy (o.Ä.) beim Essen und/oder am Tisch“. Mehrere Jahre habe ich als Redakteur für ein Spielemagazin geschrieben, alle Rubriken abgedeckt und irgendwann entschieden, dass mich mein Leben, mein Alltag und meine Zukunft auf andere Wege lenken als Gaming. Entsprechend genau ist gerade deshalb meine Wertung und mein kritischer Blick auf Apps, und einer doppelten Prüfung muss erst Recht jede App bestehen, die für Kleinkinder geeignet sein soll. Mit diesem Hintergrund zeige ich euch nun mehr als gerne fünf Apps, die ich auf jedem eurer mobile devices installieren würde.

#1 – Sleepo

Den Anfang macht eine App, die mit einem Spiel ungefähr so viel gemein hat wie Rainer Callmund mit SlimFast. Nämlich gar Nichts. Trotzdem mag ich Sie genauso wie das rheinische Original und Sie ist bei weitem keine überteuerte Abnehmlüge. Bei Sleepo handelt es sich vielmehr um einen Alleskönner für den auditiven Gaumen, einen Allestöner quasi. Von prasselndem Regen auf das Hüttendach, Menschengetümmel in einem Café bis hin zum Ventilator ist alles dabei, was man als Hintergrundgeräusch so wahrnehmen kann.

Und. Das. Lieben. Kinder. Babies ganz besonders, wo doch das Blut rauscht und der Puls hämmert und man bei Bauchgrummeln und Pupsen nicht schlafen kann. Hier ist die App deine Rettung und gleichzeitig dein Schlaf. Einmal Autogeräusch an und schon sparst du dir die nächtliche Fahrt um die Häuser. Oder einen Bachlauf? Wellen am Stand? Laubrascheln? Grillengezirpe? Vogelgezwitscher? Oder doch lieber Waschmaschinensounds? Es gibt viele dieser Apps, Regengeräusche oder Yoga-sounds. Manchmal auch nur weißes Rauschen. Was mich an Sleepo überzeugt hat ist die Handhabung, denn es gibt voreingestellte Kombinationen wie „Rain in the woods“, die perfekt für uns passen. Und ich schlafe auch jetzt noch mit Samuel besonders gerne ein, wenn der (nur audiovisuell) vorhandene Regen ans Fenster prasselt. Extra gemütlich eben.

#2 – NightyNight (Gute Nacht)

Wenn dir bei dem Namen Dieter Moor nicht direkt die Augen zufallen, dann kennst du vermutlich die App von Fox & Sheep noch nicht. Ich musste den Namen abseits davon erst googlen, daher lasse ich das einfach so stehen. Die Illustrationen in der App sind liebevoll und neben all der Supercell-Comic-Überladung etwas ganz Besonderes – klar, wenn doch Oscar-Kandidatin Heidi Wittlinger hintersteckt, aber das nur am Rande. Die Tiere ins Bett bringen, darum geht es, und zwar durch Lichtschalter an- und damit das Licht austippen.

Eine wundervolle interaktive gute Nacht Geschichte, die auch das Weglegen des Smartphones im Anschluss für uns Eltern elegant vereinfacht (Spoiler: Denn auch da geht das Licht aus). In der kostenlosen Version sind bereits sieben Tiere enthalten, für 2,99 € kann man 6 weitere Tiere dazuholen. Dann wird die Geschichte etwas langatmiger, aber die neuen Tiere sind mindestens genauso schön animiert, gezeichnet und vertont wie die bereits Vorhandenen.

#3 – Tiergeräusche

Weißt du, was für Geräusche ein Faultier macht? Oder ein Emu? Vielleicht sogar ein Yak oder Zebu? Ich wusste das nicht. Und ich habe ein paar mal sehr laut und lange gelacht.

Tiergeräusche Apps gibt’s viele. Nach Urteil über Berechtigungen, Qualität der Bilder und Sounds und Umfang – Nimm diese. Mehr hörst du am besten selbst mit deinem Krümel.

#4 – Baby Phone

Diese App hatte ich gar nicht auf dem Radar. Doch Samuel startet Sie immer wieder alleine, ruft ein Tier an und tippt auf die Ziffern oder Tiersymbole.

Babyphones sind auch 2017 für Eltern nervig, langweilig und laut, aber die App ist am erträglichsten, braucht keine Rechte und funktioniert sauber. Mehr will ich nicht und Samuel kann in Ruhe so tun, als würde er Oma anrufen und dann spielen wir gemeinsam das Gespräch am Telefon.

#5 – Toca Kitchen 2

Ok, Toca Kitchen 2 hat eine etwas eigene Grafik und der Humor ist mir nicht immer geheuer, aber mein Sohn kann mit mir völlig ungefährlich verschiedenste Lebensmittel mixen, frittieren, braten, schneiden und grillen. Und das ohne Einschränkungen für die einzelnen Nährstofflieferanten.

Frittierte Wassermelone? Smoothie aus Huhn und Salat? Geht alles. Nur unser Vorkostmädel mag davon rein gar Nichts! Also nochmal ran, Smoothie aus Wassermelone und Orange, vorher geschnitten, und frittiertes Hühnchen mit gebratenen Kartoffeln. Und siehe da, das schmeckt der jungen Dame dann schon eher, war nur noch ein bisschen heiß.

Man kann die Speisen würzen und uns reicht die Auswahl an Zutaten im digitalen Kühlschrank völlig. Samuel kennt die Zutaten zwar alle aus der Küche, da darf er aber aus Sicherheitsgründen nicht alles selber machen. Hier finde ich Toca Kitchen 2 perfekt. Und, was kocht Ihr so?

Ich bin mir sicher, dass Medienkonsum bei einem noch so jungen Kind von der älteren Generation durchaus kritisch beäugt wird. Aber Kinder wachsen heute ganz anders auf als noch vor 25 Jahren in meiner Kindheit. Medien sind von Anfang an präsent und vor allem Smartphones und Co. immer griffbereit. Daher soll unser Sohn möglichst früh einen bewussten Umgang damit erlernen und wir als Eltern tragen die Verantwortung ihn dabei immer an die Hand zu nehmen und digitale Welten gemeinsam zu entdecken. Ich als working Dad und gleichzeitig Studipapa weiß, wie stressig ein Tag neben Arbeit, Uni, Haushalt und Co. sein kann und wie verlockend es ist, den Mini mit dem Tablet o.ä. zu beschäftigen, damit die Eltern fünf Minuten Auszeit haben – aber das möchten wir ganz bewusst nicht. Also das ruhig stellen mit Apps – die Auszeit schon! Nur geht das auch anders. Wie ihr euer Kind toll fernab von digitalen Medien beschäftigen könnt, hat Jasmin hier für euch zusammengefasst. Daher vergesst nicht: Smartphonennutzung ist okay – aber bitte gemeinsam mit euch zusammen. Wie handhabt ihr das? Dürfen eure Kinder ans Tablet und Co. und habt ihr dabei spezielle Regeln? Vielleicht kennt ihr sogar eine tolle App, die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben, dann ab damit in die Kommentare unter diesem Beitrag.

Euer Niklas