Ich bin ein totaler Urlaubsmensch. Spätestens seit ich mein Abi in der Tasche habe, zieht es mich im Herzen immer wieder in die Ferne. Mal raus kommen aus Deutschland, dem Alltag entfliehen. Einfach Sachen packen und rein in den Flieger. Aber als Student/in ist das gar nicht immer so einfach. Meine Freundin Miri hat auf ihrem Blog The Soulfood Traveller schon so einiges an Tipps gegeben, wie man trotzdem günstig unterwegs sein kann. Jetzt sind wir aber nicht nur Studenten, sondern haben auch noch zwei Kinder – da ist man gut und gern mal ein paar hunderte Euros los, bis man mit Sack und Pack in der Sonne ist, vor allem seit Samuel einen vollwertigen Sitzplatz im Flieger braucht. Daher haben wir uns Gedanken gemacht, ob man nicht zumindest an den Flugpreisen etwas drehen kann und für euch einen Versuch gewagt. Ohne großes Gepäck mit zwei Kindern für eine Woche verreisen kann nämlich die Flugpreise ganz schön senken. Für einen großen Koffer bezahlt man nämlich gut und gerne viel mehr als wenn man nur mit Handgepäck verreist. Eine Woche Kopenhagen nur mit Handgepäck mit Säugling und Kleinkind – ist das zu schaffen? Aber sicher doch! Wir verraten euch wie.

Nur mit Handgepäck in den Urlaub zu fliegen ist für viele Familien unvorstellbar. Wechselkleidung, Badesachen, Regensachen, alles benötigt seinen Platz. Oder nicht? Wir behaupten, wer clever packt und ein paar einfache Tipps beachtet, kann sich das nervige Koffer aufgeben und schwere schleppen sparen. Es spart Zeit, Nerven und vor allem Platz!

Am Flughafen mit dem Handgepäck

Handgepäcksrichtlinien ausnutzen

Bei den meisten Airlines dürft ihr pro gebuchtem Sitzplatz ein Handgepäcksstück und eine zusätzliche Handtasche mit an Bord nehmen. In unserem Fall hieß das je ein Handgepäcksstück für mich und Niklas, eines für Samuel und je eine Handtasche. Damit wären wir schon bei sechs kleineren Gepäcksstücken. Außerdem ist für Säuglinge meist eine Wickeltasche zugelassen, die man zusätzlich zu Handgepäck mitnehmen darf. Wenn man möchte, kann man das ausnutzen. Wir haben letztlich sogar auf ein Handgepäcksstück verzichtet und folgendes mitgenommen:

  • Trolley in Handgepäcksgröße (mit Kleidung für Jasmin, Mio, Samuel)
  • Rucksack in Handgepäcksgröße (mit Kleidung für Niklas, Schuhen und Windeln)
  • Tagesrucksack (zählte mit der Größe als Handtasche)
  • Kinderkoffer
  • Wickeltasche

Zusätzlich zu unseren Rucksäcken bzw. dem Trolley haben wir noch unseren Reisebuggy von GB*, den QBit+ mitgenommen, da für jedes Kind unter zwei Jahren ein Kinderwagen kostenlos transportiert wird. Wir haben kurz überlegt, die Reise komplett ohne Buggy anzutreten, haben den Gedanken allerdings schnell verworfen. Samuel macht mindestens einen ausgiebigen Mittagsschlaf am Tag, für den wir nicht zurück zur Unterkunft fahren wollten. Daher brauchten wir eine Möglichkeit, ihn auch schlafend komfortabel kutschieren zu können und haben uns noch einen Tag vor Abreise im KiWaLa in Bonn unseren Travelbuddy abgeholt. Übrigens kann ich den kleinen Laden nur jedem wärmstens empfehlen, ihr findet dort gebrauchte Kinderwagen, aber auch Neuware und alles mögliche andere rund ums (Klein-)Kind und Baby.
Der QBit+ bietet genau das was wir wollten, denn die Liegeposition lässt sich mit nur einer Hand (stufenlos) komplett flach einstellen, der Wagen selbst lässt sich schnell und leicht kompakt zusammenfalten, womit er selbst in kleinen Hotelzimmern nicht im Weg ist. Und er hat eine leichte Federung womit man ihn auch recht gut in der Innenstadt auf Kopfsteinpflaster fahren kann. Samuel fand den Wagen sehr bequem und wir haben ihn sogar das ein oder andere Mal während eines Restaurantbesuchs dazu genutzt, um Mio darin abzulegen und gemütlicher essen zu können.

QBit+

Papa schiebt den Buggy

Gewicht sparen mit einem Rucksack statt Trolley

Ein Trolley ist zwar praktisch und kommt mit den optimalen Maßen für das Handgepäck daher, aber er ist eben auch ein ganzes Stück schwerer als ein Rucksack in der selben Größe. Die Räder und der Koffer an sich nehmen außerdem bereits einen größeren Teil der 10 Kilogramm-Grenze ein – man sollte deshalb gut überlegen, für welche der zwei Varianten man sich entscheidet. Wir haben beides mitgenommen, um zu testen, was sich am besten eignet. Ein Trolley ist immer dann sinnvoll, wenn man vom Flughafen nur schnell zur Unterkunft möchte und diese dann auch bis zur Abreise behält. Wer öfter auf einer Reise die Unterkunft wechselt, oder allein mit Kind unterwegs ist, ist mit einem Rucksack besser bedient, da dann die Hände frei sind. Außerdem sollte man bedenken, dass die Straßen im Ausland oft schlechter sind oder in Städten oft Kopfsteinpflaster liegt, worauf sich ein Trolley nicht so gut ziehen lässt.

Kleidung komprimieren

Schon während unserer zweimonatigen Thailandreise haben wir damit gute Erfahrungen gemacht: Kompressionssäcke. Man steckt die Kleidung hinein und kann den Sack dann vakuumisieren. Dadurch wird das Gewicht zwar nicht weniger, die Kleidung nimmt allerdings weniger Volumen ein und ihr habt wieder etwas mehr Platz im Koffer / Rucksack.

Hygieneartikel in Reisegrößen

Ich denke dieser Trick sollte altbekannt sein und trotzdem wird er leider viel zu oft vernachlässigt. Man hat ein Lieblingsshampoo, -duschgel, -bodylotion und und und. Kauft euch als Alternative kleinere Reisegrößen oder aber füllt die Flaschen um in kleinere Plastikflaschen (die bekommt ihr ebenfalls in der Drogerie). Dadurch spart ihr enorm an Gewicht und auch Platz!

Outfits planen

Früher habe ich wahllos eingepackt was ich hübsch fand. Irgendwann war der Koffer voll und ich bin mit einer menge Kleidung losgezogen, die ich dann teilweise gar nicht an hatte. Seit der Kinder plane ich das etwas besser und vor allem wenn wir nur mit Handgepäck reisen, versuche ich möglichst Teile auszuwählen, die sich gut mit einigen anderen Teilen kombinieren lassen. Wenn das T-Shirt dann schmutzig wird, habe ich noch weitere Shirts dabei, die zur selben Hose passen. So spare ich ziemlich viel unnötiges Gepäck. Und natürlich dürft ihr nicht vergessen: wenn es in warme Länder geht, tut es oft auch einfach die Badehose – zumindest für die Kids. Die kann man abends easy am Waschbecken kurz auswaschen und morgens statt dem Schlüppi anziehen.

Auf Spielzeuge weitestgehend verzichten

Wer ein paar Tage unterwegs ist weiß, dass Kindern immer irgendwann langweilig wird. Daher haben wir uns dazu entschlossen einige wenige kleine Spielzeuge mitzunehmen, mit denen Samuel auch mal bei einem Restaurantbesuch gut spielen kann. Bei uns war das ein Unkaputtbar-Pixiebuch und zwei kleine Autos. Samuel hat sich sonst aber auch gut einfach mit alltäglichen Dingen ablenken lassen und im Flugzeug gab es genug andere spannende Dinge zu gucken – oder er hat geschlafen.

Demnächst fliege ich wieder nur mit Handgepäck, mit beiden Kindern und ich bin mir sicher, dass das auch diesmal hervorragend passen wird! Seid ihr schon ausschließlich mit Handgepäck unterwegs gewesen? Hat das gut geklappt? Vielleicht habt ihr sogar noch weitere Tipps, die ihr mit uns teilen wollt.

Alles Liebe,
eure Jasmin

*Der QBit+ wurde uns von GB kostenlos zur Verfügung gestellt.