Ich kann es immer noch kaum glauben, dass nach der Anfangszeit, die sich wie Kaugummi zog, ich nun schon bald die Hälfte der Schwangerschaft hinter mir habe. Nur noch zwei Wochen! Und trotzdem, wenn ich gefragt werde, wie weit ich denn nun bin, muss ich fast immer eine ganze Weile nachdenken. Manchmal schaue ich heimlich in die App auf meinem Handy und bin selbst ganz überrascht, welche Woche mir da angezeigt wird. Tatsächlich? Schon wieder eine Woche um? Puh, diese Schwangerschaft fliegt geradezu an mir vorüber. Umso mehr genieße ich meine ruhigen Abende auf der Couch, lege immer wieder behutsam die Hand auf meinen Bauch und spüre in mich hinein. Eigentlich müsste ich mich neben Samuel ins Bett kuscheln, denn ich bin müde, sooo müde. Aber diese einsamen Momente gehören nur mir und dem Baby und so liege ich da und wir kommunizieren auf unsere ganz eigene Art.
Schließlich kommt Niklas nach Hause und begrüßt uns. Ich habe ein kleines Déja Vu. So war es auch vor zwei Jahren. Nur dass ich da nicht so gestresst und abgeschlagen war und im Zimmer nebenan nicht der süßeste große Bruder schlummerte.

Baby Bump Update,

Schwangerschaftswoche 17 und 18

So groß wie…

Laut meinen Schwangerschaftskarten entspricht die Größe des Babys der einer Zwiebel. Ehrlich gesagt verstehe ich diese Rechnung nicht ganz. Ist eine Zwiebel nicht kleiner als eine Avocado? Nun, ich gehe deshalb einfach von einer verhältnismäßig großen Zwiebel aus. Meine Hebamme, die in Woche 18 bei uns war sagte uns ohnehin, wie auch beim letzten Mal, dass das Baby verhältnismäßig groß sei.
Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt und bin gespannt, ob sich mein voraussichtlicher Entbindungstermin doch noch etwas nach vorne verschiebt. Letztlich wäre mir das aber völlig egal, denn wenn Samuel uns eins gezeigt hat, dann, dass ein Baby dann kommt, wann es kommen mag und nicht eher oder später.

Kindsbewegungen.

Immer häufiger merke ich nun richtige Tritte im linken Unterbauch. Sanft zwar, aber doch deutlich spürbar. Das macht mich glücklich. Bislang konnte Niklas übrigens unser Baby noch nicht fühlen, es versteckt sich immer genau dann, wenn er mir seine Hand auf den Bauch legt. Aufgrund der häufigen Linkslage des Babys vermute ich nun einfach mal, dass sich mein Mutterkuchen rechts befindet, ich bin gespannt, ob ggf. ein Ultraschall meine Vermutung bestätigt.

Körpergefühl.

Die Waage scheint diesmal meine Freundin zu sein. Noch immer befindet sich der kleine Zeiger irgendwo zwischen 55.5 und 56,5 Kilogramm, je nach dem, was und wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe. Ich gebe zu, das ist nicht besonders viel und häufig, denn die Übelkeit begleitet mich meist noch immer 24 Stunden am Tag. Kaum etwas kann ich zu mir nehmen, deshalb halte ich mich weiter an meine Gurken, Avocados und ein paar reichhaltige Smoothies. So langsam wird es aber ein wenig besser und ich esse etwas mehr. Es hilft, wenn ich mir über Tag verteilt kleinere Mahlzeiten bereit stelle und diese in kleinen Happen esse. Oft teile ich mir auch ein Stück Obst mit Samuel, weil ein ganzes zu viel für meinen Magen wäre. Ich bin mir sicher, bald wird der kleine Zeiger sich weiter in auf die 60 zu bewegen.
Meine Hautunreinheiten sind gleichbleibend schlecht, weshalb ich sehr froh über mein deckendes Make-Up und meinen Lieblingsconcealer von Mac bin, denn ich nun schon seit drei Jahren nutze. Meine Schwangerschaftsstreifen, die noch kleine Rückbleibsel aus meiner letzten Schwangerschaft sind, pflege ich regelmäßig mit Öl.
Puh. Die Müdigkeit hat mich noch immer noch fest im Griff und ich würde am liebsten mindestens ein Mal am Tag einen ausgiebigen Mittagschlaf machen. Ich weiß wirklich nicht, wann ich zuletzt so müde war. Wirklich. Es macht mich fertig. Daher versuche ich mich mit Energie spendenden Tees und viel frischer Luft wach zu halten.
Übrigens hat sich Samuel entgegen meiner Erwartungen doch noch nicht vollständig abgestillt. Er trinkt noch zwei bis drei Mal täglich momentan und wir sind beide damit sehr zufrieden. Allerdings merke ich aktuell ein deutliches Ziehen in der Brust beim Anlegen, das mir relativ unangenehm ist. Mal sehen, wie sich dieser Schmerz entwickelt und wie lange ich unseren Großen noch stillen werde.

Babybauch.

Hui, so langsam ist da eine richtige kleine Babykugel zu sehen, die selbst unter meinem dicken Wintermantel kaum zu verstecken ist. Deshalb trage ich nun auch hoch geschnittene Leggings oder Umstandsjeans. Mein Bindegewebe ist nicht das beste, weshalb mir meine Hebamme rech früh zu Überbauchhosen riet. Es besteht sonst schnell die Gefahr, dass die Gebärmutter nach vorne fällt und nicht mehr dort sitzt, wo sie soll. Die Hosen sollen den Bauch stützen und in Form halten. Der Bauchumfang hat sich in letzten beiden Wochen allerdings kaum verändert. Je nach Essgewohnheit ist er mal größer und mal kleiner. Bauchumfang also 84 cm.

Geschlecht.

Da ich seit der 8. Woche nicht mehr bei meinem Gynäkologen war, wissen wir das Geschlecht nicht, auch wenn man wohl mittlerweile mit einer großen Wahrscheinlichkeit Auskunft darüber geben könnte. Bei Samuel wussten wir damals das Geschlecht bis zur Geburt nicht, weil wir uns gerne davon überraschen lassen wollten. Nun überlegen wir, wie wir es diesmal machen. Wenn wir zum Organscreening gehen, lassen wir es uns vielleicht sagen. Wobei, vielleicht wäre eine weitere Überraschung doch schonender für meinen Geldbeutel. Ich habe nämlich bei Lottas Lable so zuckersüße Teile in altrosa gesehen, die ich am liebsten alle sofort kaufen würde. Oh my!

Stimmungsbarometer.

Ein bisschen haben sich die Wogen geglättet. Mit Samuel bin ich viel geduldiger, höre ihm zu, besänftige ihn. Ich glaube, hier habe ich wirklich gut an mir gearbeitet. Es war mir wichtig, dass unser Mini meine hormonbedingten Launen nicht täglich zu spüren bekommt. Nun sind wir wieder ein gutes Team, das zusammen lacht, Pizza backt und in dem ich bei einem kleinen Schmollmund nicht am liebsten Reißaus nehme, sondern Herr der Situation bin. Ich finde die richtigen Worte, um zu trösten und bringe genügend Geduld mit, um Samuel abends auch gefühlt über Stunden in den Schlaf zu begleiten.
Aber noch immer fließen Tränen, manchmal ganz Bäche, und ich gebe zu, ich weiß nicht, woher diese Traurigkeit kommt. Denn objektiv betrachtet ist alles gut. Wir sind zusammen, als Familie und unser Baby wächst und gedeiht. Alles ist gut, objektiv betrachtet. Manchmal schiebe ich die Traurigkeit auf die düsteren nasskalten Wintertage, daher versuche ich viel an der frischen Luft zu sein, viel Vitamin D zu tanken. Das hellt meine Stimmung ein wenig auf.

Leckermäulchen und Naschkatze.

Hier hat sich nichts getan. In Gurken und Avocados könnte ich mich wälzen. Morgens, mittags abends. Und zwischendurch ein bisschen frisches Obst. Hach.

Mein persönlicher Glücksmoment… oder was uns sonst so beschäftigt.

Eigentlich sind wir mit der Hebmmenvorsorge vollkommen glücklich. Wir, vor allem ich, fühlen uns von der Hebamme gut betreut und waren uns von Anfang an einig Sie ist es. Aber Niklas hat nun geäußert, dass er doch gerne zum Organultraschall gehen würde, um bestmöglich auf die Geburt vorbereitet zu sein. Schließlich hängt die Wahl des Geburtsortes doch davon ab, ob das Kind tatsächlich gesund ist oder wir von vorne herein schwierige Umstände zu erwarten haben. Ich persönlich habe bis zu dem Zeitpunkt an dem Niklas seine Bedenken äußerte gar nicht über eine solche Situation nachgedacht, schließlich sind wir beide jung und es ist sehr unwahrscheinlich, dass unser Baby nicht gesund ist. Aber dennoch, seine Zweifel haben mich zum Nachdenken gebracht.
Ja, ich bin mir sicher, dass ein für uns negativer Befund nichts an der Tatsache ändern würde, dass wir das Kind bekommen (zumindest soweit ich das beurteilen kann, ohne in der Situation zu sein). Aber ich gebe zu, dass ich unter diesen Umständen doch ganz gerne in einer dafür bestmöglich ausgestatteten Klinik entbinden wollen würde. Schließlich können ein paar Minuten in einigen Krankheitsfällen Wunder bewirken. Daher überlegen wir momentan, was wir wirklich wollen und ob wir zum Organscreening gehen.

Ich bin gespannt, wie wir uns entscheiden.

Alles Liebe,
eure Jasmin