Aber dann sind da noch Windeln, die gewechselt, Brei der gefüttert, Tränen, die getrocknet, Wäsche, die gewaschen und Freundschaften, die gepflegt werden wollen. Nicht, dass ich nicht auch ohne den ganzen Kram wie putzen und waschen leben könnte, aber mein Mann steigt mir sonst womöglich aufs Dach, wenn ich’s nicht erledige. (Im Gegenzug hilft er auch fleißig!)
So oder so ähnlich muss ich im April gedacht haben. Mittlerweile ist es schon Mitte Mai und das 2. Mastersemester hat bereits längst angefangen und ich bin schon wieder total im Brass. Lernen, lesen, Seminare vorbereiten etc.
Aber mit der Erfahrung jetzt würde ich nicht ganz so blauäugig an die Sache ran gehen. Klar, es hat alles super geklappt, aber ich hatte auch ein sehr schläfriges und wenn-ich-wach-bin-bin-ich-ein-zufriedenes-Baby-Baby. Das ist ja leider nicht allen Neumamas vergönnt. Vielleicht hat aber gerade diese Zuversicht, dass alles gut gehen wird, ein bisschen geholfen und mein Baby so werden lassen, wie es ist. Trotzdem. Wenn ich es nochmal so machen würde, würde ich mir vorher einen Notfallplan überlegen für den Fall, dass es nicht so gut klappt. Und ich würde vorher mit den Dozenten sprechen, ob es okay ist, wenn ich mein Baby mitbringe, um nicht hormonduselig doofen Kommentaren ausgesetzt zu sein, die mich möglicherweise zum Weinen bringen oder einschüchtern (Nein, ich bin nicht immer tough!).
Gegen Ende des Semesters habe ich mich immer mehr mit dem Gedanken angefreundet, Samuel bei seinem Vater zu lassen, während ich in der Uni war. Irgendwann kam dann der Tag und auch das hat gut funktioniert. Wenn ich ehrlich bin, war es für mich wohl von allen Beteiligten das schwerste. Ich wollte mein Baby bei mir haben. Aber auch dieser Lernprozess hat mich weiter gebracht. Ich kann jetzt auch mal loslassen. Wenigstens für einen kleinen Moment.
In den Semesterferien…äh der vorlesungsfreien Zeit habe ich mich viel mit Freunden getroffen, mit Samuel gespielt und ganz organisiert für meine Prüfungen gelernt – mit viel Vorlauf und viel Geduld mit dem Baby und mir, wenn ich mal nicht wie gepant dazu kam, die Bücher aufzuschlagen.
Die größte Hürde war es, mich mit meinem Mann für das kommende Semester abzusprechen, so dass immer einer bei Samuel ist und ich nicht zu lange von zu hause weg bin, da Samuel immer noch voll gestillt wird (er ist jetzt 9 Monate alt – zu Beginn des Semesters 7,5 Monate). Wir mussten versuchen, zwei Vorlesungspläne und den Nebenjob gut zu organisieren. Ich halte euch gerne auf dem Laufenden, wie es klappt!
Gerne dürft ihr mir in den Kommentaren schreiben, wie ihr euer Studium organisiert, wenn ihr schon Kinder habt.
Bis dahin alles Liebe,
eure Jasmin








