Wir sind eine Stadtfamilie. Genau genommen eine Studentenstadtfamilie. Ganz genau genommen eine Studentenstadtfamilie ohne Auto. Wir erledigen (fast) alles zu Fuß, mit dem Rad oder eben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Meistens ist das für unsere Zwecke nämlich völlig ausreichend. Aber eben nur meistens. Noch vor meiner ersten Schwangerschaft meldete ich mich bei einem Car-sharing Service an, so konnte ich im Notfall immer ein Auto mieten. Heute mit mittlerweile zwei Kindern wäre ein eigenes Auto oftmals gar nicht mal so unpraktisch, nur leider in der Stadt einfach noch viel häufiger total unnötig und dann kommt noch die elendige Parkplatzsuche hinzu. Deshalb organisieren wir uns bei weiter entfernten Ausflugszielen immer mit der Familie oder Freunden und lassen uns mitnehmen. Das funktioniert nun aber leider aufgrund der Personenzahl nicht mehr wirklich lange oder eben eher unkomfortabel. Einer muss sich nämlich immer auf die Rückbank zwischen die Kinder quetschen. Trotzdem, manchmal wünscht man sich einfach, mal raus aus der Großstadt zu kommen und Ausflugsziele sind oftmals nicht besonders gut mit den Öffentlichen zu erreichen. – da nimmt man das dann doch lachend in Kauf.                                                                                                                                                                    Anzeige

Wichtig ist uns, dass bei den seltenen Ausflügen mit dem Auto unsere Kinder trotzdem immer sicher fahren. Und das ist nur mit einem guten Kindersitz möglich. Deshalb habe ich mich im Frühjahr auf der Babyweltmesse in Essen auch explizit nach Kindersitzen und Babyschalen umgesehen und mich ausführlich an mehreren Ständen beraten lassen.

Die Vielzahl an Modellen überfordert wahrscheinlich so ziemlich jeden, der sich zum ersten Mal mit dem Thema Kindersicherheit beim Autofahren auseinandersetzt. Nicht verwunderlich, denn die einzelnen Modelle unterscheiden sich sowohl qualitativ, als auch preislich und nicht zuletzt natürlich optisch. Was viele nicht wissen: beim Kindersitz ist bislang das Gewicht des Kindes maßgebend, nicht die Körpergröße. Die notwendigen Angaben zur jeweiligen Gewichtsklasse findet man auf den Prüfsiegeln der Sitze. Allerdings ändert sich das mit der i-Size Norm, die ab sofort parallel gilt. In Deutschland ist es außerdem gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Kind einen Kindersitz benutzen muss solange es jünger als zwölf Jahre oder kleiner als 1,50 Meter ist.

Was muss beim Kauf eines Kindersitzes beachtet werden?

Wir haben uns vorab eine kleine Checkliste angelegt, die uns bei der Entscheidung für einen Sitz helfen sollte. Diese sah so aus:


Checkliste für den Kauf eines Kindersitzes

Ich wollte gerne Sitze mit Isofix, auch wenn es echt nervig ist, die schwere Station dann jedes Mal zum Auto und wieder ins Haus zu tragen (wir können sie ja nicht fest eingebaut lassen, da wir momentan kein eigenes Auto besitzen). Aber Sicherheit geht vor und da mir ausnahmslos überall erklärt wurde, dass eine Isofixstation sicherer ist, war das mein erstes Kriterium. Der Kindersitz für Samuel sollte außerdem am liebsten ein Reboarder sein, auch hier aufgrund des Sicherheitskriteriums, denn die rückwärts gerichteten Schalen schützen den Kopf-, Hals- und Rückenbereich der Kleinsten besser, da im Falle eines Aufpralls das Gewicht besser im Sitz verteilt und nicht nur von Gurten gehalten wird. Hier kommt die neue i-Size Norm ins Spiel, auf die ich gleich noch eingehen werde.

Kindersitz – wann welches Modell?
Reboarder ja oder nein?

Bislang galt die Norm ECE R 44/04, bei der ein Gewichtsbereich angegeben ist (siehe orangenes Prüfsiegel am Sitz), für den der jeweilige Sitz zugelassen ist. Es gibt dabei vier Abstufungen in den Gewichtsklassen. Die Gruppe 0 und 0+ ist für Säuglinge ab der Geburt bis 13 Kilogramm Gewicht geeignet. Nach Erreichen der Gewichtsgrenze ist der Umstieg in Kindersitze der Gruppe 1 notwendig, welche für Kinder von neun bis 18 Kilogramm konzipiert ist. Für Kinder von 15 bis 36 Kilogramm sind die Gruppen 2 und 3 vorgesehen, welche meist einfache Sitzerhöhungen mit Rücken- beziehungsweise Schlafstützen sind. Babyschalen werden außerdem immer entgegen der Fahrtrichtung befestigt, während es bei Kindersitzen unterschiedliche Modelle gibt.

Neue Regelung: i-SIZE Standard

Es wurde ein neuer, verbesserter Sicherheitsstandard für noch mehr Sicherheit im Falle eines Unfalls entwickelt, der i-Size Standard, der Phase 1 der ECE R 129 Verordnung ist . Mit dem neuen Standard wird eine Anbringung des Kindersitzes entgegen der Fahrtrichtung bis zu einem Alter von 15 Monaten Pflicht. i-Size bietet einen verbesserten Schutz von Kopf und Nacken des Kindes. Dabei ist die Größe des Kindes entscheidend, nicht mehr das Gewicht, und hilft bei der Wahl des richtigen Kindersitzes.

i-Size Verordnung im Überblick

Quelle: Britax Römer

Noch dürfen beide Standards parallel genutzt werden. Langfristiges Ziel ist es jedoch, irgendwann nur noch Sitze nach ECE R 129 auf dem Markt zu haben.

Unsere Wahl – Komfort und sicherheit in einem

Wir haben uns für den BABY-SAFE i-SIZE und den DUALFIX von Britax Römer entschieden. Den DUALFIX habe ich auf der Babywelt Messe gesehen und war von diesem rundum sorglos Paket direkt angetan. Man kann ihn ab Geburt nutzen (dafür ist extra ein Newbornset dabei) und durch die Option ihn sowohl als Reboarder, als auch in Fahrtrichtung gewandt einzubauen, ersetzt er vorerst einen nach vorn gerichteten Kindersitz. Noch ist der Sitz allerdings ohne i-Size Standard. Beim BABY-SAFE i-SIZE hat mich die innovative verstellbare Liegeposition überzeugt.

Unterwegs mit dem DUALFIX

Samuel fand den Sitz super spannend, als wir ihn ausgepackt haben und wollte direkt reinklettern. Damit hat der Sitz bereits seinen kritischsten Betrachter was Komfort und Optik angeht überzeugt. Als es dann zur ersten Autofahrt mit dem Sitz nach Maastricht ging, war Samuel ziemlich aufgeregt und mächtig Stolz, jetzt in einem „großen“ Sitz sitzen zu dürfen. Der besondere Clou beim DUALFIX ist, dass man ihn, um die Fahrtrichtung zu wechseln, nicht extra ausbauen muss, sondern ihn per Knopfdruck auf der zugehörigen Isofixstation drehen kann. An dieser Stelle ist ein Sicherheitssystem eingebaut, das erst ab Ei am Gewicht von 15 kg erlaubt, den Sitz in Fahrtrichtung zu drehen. Dadurch wird verhindert, dass Kinder zu früh nach vorn schauen.

Übrigens erleichtert uns bzw. Samuel die Möglichkeit dauches Drehens auf der Isofixstation das Ein- und Aussteigen. Jeder kennt doch diese nervige Anschnallpose, bei der man mehr schlecht als recht von der Tür aus halb über dem Kind hängt und den Anschnallgurt sucht. Nicht so beim DUALFIX. Den kann man einfach um 90 Grad zu sich drehen, das Kind anschnallen und dann in die Fahrtposition zurückdrehen. Finde ich spitze!

Dual Fix Frontansicht

Kind richtig anschnallen

Fünf-Punkt-Gurt Kindersitz

sicher und bequem mit einem Reboarder

Samuel fand den Sitz, glaube ich, ziemlich bequem, denn er hat auf der Fahrt kein einziges Mal gemeckert. Stattdessen hat er nach kurzer Zeit selig geschlafen und ist erst kurz vor dem Ziel wieder aufgewacht. Während er schlief, habe ich den Sitz in die Ruheposition gekippt, so dass Samuel etwas flacher lag und es bequemer hatte.

mehrfach verstellbare Ruhepositionen

Quelle: Britax Römer

Wichtig zu wissen ist noch, dass der DUALFIX nicht ohne Isofix genutzt werden kann. Prüft also vorher unbedingt, ob euer Auto mit der Station kompatibel ist! Übrigens gibt es den DUALFIX bald auch mit i-SIZE Norm!

Der BABY-SAFE i-SIZE

Der BABY-SAFE i-SIZE ist die erste Babyschale von Britax Römer, die den Anforderungen der i-Size Norm entspricht. Der Baby-SAFE i-SIZE kann im Gegensatz zum DUALFIX mit, aber auch ohne Isofix verwendet werden. Allerdings gilt auch hier: mit Isofix ist die Sicherheit bei einem Aufprall nachweislich größer.

Da die Babyschale von Geburt bis zu 15 kg zulässig ist, kann man sie lange nutzen – natürlich auch, wenn das Baby noch ganz klein ist und den Kopf nicht selbst halten kann. Dafür ist der Neugeboreneneinsatz gedacht, der etwas mehr Enge schafft und dem noch wackligen Kopf mehr Halt gibt. Zudem fand ich persönlich es immer gruselig, das Baby in in einer doch recht aufrechten Position zu transportieren, weil der Rücken zu sehr belastet wird, obwohl natürlich eine möglichst aufrechte Position den größten Sicherheitsschutz bietet. Daher haben wir lange Autofahrten bislang grundsätzlich abgelehnt.

Nicht mehr beim BABY-SAFE i-SIZE, denn die Babyschale bietet eine innovative ausgeklügelte Technologie bezüglich der Sitz- und Liegeposition. Hier ist es nämlich möglich, die Liegeposition unterschiedlich flach einzustellen und an die Größe des Kindes anzupassen. Dazu muss man nur die Kopfstütze in die richtige Position bringen und die Liegeposition passt sich automatisch an!

Flache Liegeposition in der Babyschale

Quelle: Britax Römer

Baby fährt sicher Auto

Diese Anpassung kann einfach und per Knopfdruck jederzeit erfolgen. Gesichert ist das Baby über den 5-Punkt-Gurt. Hier sieht man beispielsweise, dass die Anpassung noch nicht korrekt vorgenommen wurde. Die Gurte sitzen noch etwas zu hoch, ebenfalls die Kopfstütze.

All das ist aber mittels einem Knopfdruck schnell zu ändern und das Baby sitzt dann bestmöglich geschützt in der Schale. Ich überprüfe deshalb seitdem immer nochmal schnell vor Abfahrt, ob alles passt, oder ob ich noch etwas verstellen muss.

Baby angeschnallt mit Kopfpolster

Mio ist (noch) ein recht genügsamer Autofahrer (also auf der Rückbank als Mitfahrender versteht sich), daher kann ich gar nicht so recht sagen, wie bequem er die Babyschale finden mag. Allerdings muss er sich recht wohl fühlen, sonst würde er wahrscheinlich weinen – und das tut er bislang im Auto nur, wenn er Hunger hat.

Alles Liebe,
eure Jasmin

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Britax Römer.