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Habt ihr euch schon mal ganz klein gemacht, seid in die Hocke gegangen und habt einen Waldweg oder vielleicht die Einkaufsstraße am Samstagnachmittag aus der Augenhöhe eurer Kinder betrachtet? Es ist völlig verrückt, die Welt noch mal aus dieser Perspektive zu sehen, der kindlichen. Erst dann wird einem bewusst, wie viele Eindrücke täglich auf den Nachwuchs einströmen müssen. Kinder entdecken jeden Tag so viel Neues. Und genau deshalb sind wiederkehrende Ereignisse so essentiell. Kleine Rituale, die den Alltag in geregelte Bahnen bringen, Sicherheit und Halt schaffen. Rituale, an die sich eure Kinder später, vielleicht auch noch in zwanzig, vierzig oder mehr Jahren, erinnern werden (hoffentlich). Mir jedenfalls geht es so – nicht die Familienfeiern ergeben die bunten Bilder in meinem Kopf, sondern schöne Momente mit der Familie in meinem kindlichen Alltag. (Teil 1)

Rituale fördern den Familienzusammenhalt

In den vergangenen Wochen habe ich viel darüber nachgedacht, ob und wie ich unseren kleinen Ritualen in meiner Familie mehr Beachtung schenken will. Ob ich sie beibehalten möchte, ob sie besser als Erinnerung bleiben oder ob neue hinzukommen sollen. Dabei habe ich festgestellt, dass letzteres ganz automatisch passiert. Mittlerweile haben wir so viele wertvolle und wichtige Familienmomente geschaffen.  Wundervolle kleine Momente, die meine Kinder hoffentlich als Erinnerung für sich bewahren. Sonntag morgens zum Beispiel, da liegen wir alle vier in unserem großen Familienbett und kuscheln, machen Quatsch, reden über Pläne für den Tag, hören Musik und manchmal schauen wir auch ein Video auf dem Tablet. Da der Sonntag der einzige Tag in der Woche ist, an dem wir alle gemeinsam Zeit für dieses Ritual haben, ist es mittlerweile ein fester Bestandteil und nicht nur mir wichtig. Man sieht auch, wie sehr die Kinder diese Kuschelstunden genießen.
Stehen wir dann irgendwann auf, ziehe ich mir und Samuel etwas Gemütliches über den Schlafanzug – im Herbst und Winter liebe ich dafür den mollig warmen Wollwalkanzug – und los geht es für uns beide zum Bäcker, um frische warme Brötchen für unser Sonntagsfrühstück zu holen. Samuel liebt diese Tradition schon allein deshalb, weil er sie nur mit mir verbringen darf. Seit Mio geboren wurde, ist dieses kleine Ritual für ihn enorm wichtig geworden. Und ich liebe es, mit meinem Großen den Weg zum Bäcker zu gehen, ihn im Buggy vor mir her zu schieben, oder ihn auf seinem Laufrad davon flitzen zu sehen.

Sonntagsritual: kuscheln im Bett

Aber auch unter der Woche gibt es solche immer wiederkehrenden Momente. Wir haben beispielsweise im Kinderzimmer ganz klassisch einen Wickeltisch, weil ich es liebe, Zeit beim Wickeln zu verbringen. Insbesondere morgens ist der Ablauf hier immer gleich. Ich gehe mit Mio zur Kommode, mache die Wärmelampe an und ziehe ihn aus, ganz nackig, so dass er ein paar Minuten völlig frei von einer Windel strampeln kann. Dann singe ich ein Lied mit ihm, immer dasselbe (Guten Morgen schwarze Katze) und massiere ihn. Mio soll wissen, dass mit diesem Ritual unser Tag beginnt.

Erinnerungen schaffen – und festhalten!

Als ich über unseren Alltag nachgedacht habe, ist mir bewusst geworden, wie wenig Bilder es eigentlich genau von diesen Momenten gibt. Dabei waren meine Eltern, naja eigentlich meine Mama, in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild,  haben Album um Album mit Kinderfotos von mir gefüllt, allesamt liebevoll gestaltet. Und ich habe mir genau deshalb vor zwei Jahren vorgenommen, unseren Alltag fotografisch für unsere Kinder festzuhalten. Aber das reicht mir nicht, denn was nutzt mir ein Foto, wenn es auf dem Laptop als Datei versauert? Vor zwei Jahren habe ich Samuels Babyalbum angefangen und wisst ihr was? Ich habe es gerade einmal bis zum dritten Lebensmonat geschafft, es fortzuführen. Jetzt ist er zwei und im Album herrscht gähnende Leere. Ganz schmerzlich wird mir klar, dass ich immer wieder Ausreden gefunden habe, es nicht weiter zu füllen. Keine Zeit, die Bilder sind nicht ausgedruckt und und und. Und mir wird bewusst, wie schade das eigentlich ist! Und mich beschleicht ein kleines aber bohrendes Schuldgefühl. Ich wollte doch, dass meine Kinder später genauso über das dicke Fotoalbum gebeugt sitzen können, wie ich es jetzt so gern mit Niklas tue. Und was ist? Kein Fotoalbum, keine Bilder. Aber damit ist jetzt Schluss! Unseren Alltag, unsere kleinen Momente des Glücks und der vollkommenen Zufriedenheit möchte ich sehen können, wann immer ich mag. Und dafür will ich nicht auf der Festplatte kramen müssen. Nein, ich will ein Album aufschlagen können, die dicken Papierseiten beim Umblättern fühlen und mit dem Finger über die wunderschönen Fotos streichen können. Also mache ich mich ans Werk, klebe Bild um Bild ins Album und fülle die leeren Seiten mit Leben, rahme besonders schöne Erinnerungen ein und schmücke damit unsere Wohnzimmerwand. Ja, so ist das doch auch viel schöner, oder was meint ihr?

endlich Bilder auf Papier

Wie haltet ihr Erinnerungen fest? Lieber digital oder auf dem Papier? Hab ihr vielleicht sogar eine große Fotowand, auf der ihr besondere Momente verewigt?

Alles Liebe,
eure Jasmin

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit HP. [Anzeige]