Eine Geburt zu Hause stelle ich mir wunderschön vor. Vor allem die Atmosphäre ist für mich persönlich sehr wichtig. Ich möchte mein Baby nicht im klinischen Umfeld willkommen heißen, in dem alles steril, kalt und hell ist. Diese kühle Atmosphäre hat mir bei Samuels Geburt nicht gut getan und so bin ich nun voller Vorfreude auf unsere anstehende Hausgeburt.
Natürlich möchten wir für den Moment alles gut vorbereitet wissen und haben uns Gedanken gemacht, was wir zu Hause benötigen. Unsere Hebamme hat uns außerdem einige Dinge genannt, die wir zur Geburt hier haben sollten.

An meiner Seite wird während der Geburt vom Avocado-Baby mein Mann Niklas sein, sowie meine Hebamme, die mich bereits durch meine gesamte Schwangerschaft begleitet hat. Außerdem wird unser Sohn zu Hause bleiben (mehr dazu hier). Weil ich diesen einzigartigen Moment der Geburt für mich bewahren möchte, kommt außerdem Esther zu uns, die meine Geburt fotografisch begleiten wird.

Für diesen doch sehr intimen Moment der Geburt unseres Avocado-Babys haben wir einige Vorbereitungen getroffen, schließlich haben wir kein Geburtszimmer wie es in der Klinik vorhanden ist. Trotzdem soll es gemütlich und für alle Eventualitäten gesorgt sein. Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, um eine schöne, komplikationslose Geburt in den eigenen vier Wänden zu erleben?

DREI TIPPS für die Geburt

Beim Hypnobirthing-Kurs haben wir auch über die optimalen Bedingungen für eine Geburt gesprochen. Wenn man sich vor Augen führt, wie Säugetiere ihre Jungen bekommen, ist es nicht verwunderlich, dass bei uns Menschen im klinischen Umfeld sehr häufig Intervention notwendig ist, um die Geburt voran zu bringen. Säugetiere suchen sich einen dunklen, engen Unterschlupf, in dem sie geschützt vor Gefahren und Wetter sind; ein Reh im Wald beispielsweise verkriecht sich im Dickicht. Säugetiere gebären in Frieden und Ruhe. Stört sie etwas, wird der Geburtsvorgang unterbrochen und zu einem anderen Zeitpunkt fortgeführt.
Der Mensch hat hierzu eigentlich kaum die Möglichkeit. Wenn ich an den Kreißsaal zurückdenke, in dem Samuel geboren worden ist, ist dieser das komplette Gegenteil. Er war riesig, das Kreißsaalbett stand in der Mitte und ich lag darauf wie auf einem Präsentierteller. Der Raum war hell und konnte nur nachts wirklich abgedunkelt werden, ständig kam jemand herein und störte mich – blieb aber nicht im Raum, um mich zu unterstützen. Kein Wunder also, dass die Geburt sehr lange dauerte.
Daher gab uns Katharina vom Hypnobirthing-Kurs drei Tipps mit auf den Weg. Um ein Kind zu gebären, sollte es

dunkel,
ein kleiner Raum,
leise sein.

Diese drei Tipps haben wir uns für unsere Hausgeburt zu Herzen genommen und entsprechende Utensilien bereit gestellt.

Unsere Einrichtung für eine Hausgeburt

Unsere Wohnung ist klein und bis vor kurzem fühlte ich mich darin nicht mehr richtig wohl. Keine guten Bedingungen für eine Hausgeburt. Aber das haben wir in den letzten Wochen geändert. Noch weiß ich ehrlich gesagt nicht, in welchem Raum ich entbinden werde. Sowas ist nicht planbar und ich kann im Vorfeld nicht wissen, wo ich mich unter der Geburt am wohlsten fühle. In Frage kommt für mich aktuell am ehesten unser Wohnzimmer oder das Schlafzimmer – beides sind sehr gemütliche Räume, die wir für den Ernstfall entsprechend vorbereitet haben. Wichtig ist, dass beide Räume beheizbar sind, schließlich sollte es angenehm warm sein – sowohl für Mama, als auch für das Neugeborene.
Wir haben beide Zimmer nach meinen Wünschen eingerichtet, schließlich muss ich mich, wenn es soweit ist, wohl fühlen und mich fallen lassen können. Daher ist uns eine warme, entspannte Atmosphäre wichtig gewesen. Im Wohnzimmer haben wir eine gemütliche Couch, Sessel und einen Hocker, auf denen ich mich ausruhen kann, wenn mir danach ist. Wenn es mit der Geburt los geht, ist dort außerdem ausreichend Platz, um einen Gebärpool aufzustellen (Wir haben den Birth Pool in a box eco). Dieser wird dann in einer der Ecken stehen und mit Malerfolie ausgestattet, weil das hygienischer ist.
Im Raum selbst haben wir ein paar gemütliche Decken und Kissen verteilt und einige Kerzen aufgestellt. So können wir das Licht dimmen und mit dem Schein der Kerzen eine warme Atmosphäre schaffen. Aus Niklas‘ Junggesellenzeiten haben wir außerdem einen Paravent aus Holz, richtig toll sieht der aus. Diesen können wir beliebig im Raum aufstellen und somit noch mehr Privatsphäre schaffen.
Das Schlafzimmer ist kleiner und darin befindet sich eigentlich nur unser Bett und der Kleiderschrank. Hier ist es dadurch ohnehin muckelig und gemütlich. Wir haben trotzdem auch in diesem Zimmer ein paar Kerzen aufgestellt, mit welchen wir angenehmes Licht schaffen können. Decken, Kissen und eine nach Zirbelholz duftende Bettschlange schaffen eine ausreichend gemütliche Atmosphäre.

Entspannung

Um mich gut entspannen zu können, haben wir außer dem Kerzenlicht noch ein Lavendelduftöl besorgt, weil ich den Geruch wirklich gern mag. Bereits während der Schwangerschaft habe ich diesen Duft immer wieder gern gehabt und bei vorzeitigen Kontraktionen das Öl für meinen Bauch benutzt.
Außerdem liegt meine Hypno-Birthing CD mit der Regenbogenentspannung bereit (den gesamten Beitrag zu Hypno-Birthing finde ihr hier) und ich habe mir zwei verschiedene Playlists mit entspannender Musik zusammengestellt, die mich durch die Geburt begleiten soll.

Was man sonst noch braucht – unsere Checkliste

Alles Weitere bringt meine Hebamme mit zur Geburt. Sie kann Herztöne messen, den Blutdruck kontrollieren und hat natürlich alle möglichen anderen Utensilien dabei, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

So wie es jetzt ist, nach all unseren Vorbereitungen, fühle ich mich sehr wohl und geborgen und sehe einer baldigen Geburt ganz entspannt entgegen. Und wer weiß schon, wo unser Baby am Ende tatsächlich zur Welt kommt. Vielleicht im kuscheligen Familienbett, vielleicht im gemütlichen Wohnzimmer. Ganz egal, Hauptsache wir alle fühlen uns wohl dabei.

Alles Liebe,
eure Jasmin

Zum Weiterlesen:
Meine Gründe für eine Hausgeburt

Mädchen oder Junge?

Selbstbestimmt durch die Schwangerschaft